Wie Unternehmen die Generation Z für sich gewinnen können

22.02.2024 - 09:00 Uhr

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel, wo Tradition und Bewährtes auf neue Anforderungen und Innovation treffen. Dies wird vorangetrieben durch den freien Zugang zu künstlicher Intelligenz sowie die Präsenz der Generation Z auf dem Arbeitsmarkt. Noch nie zuvor waren in Unternehmen so viele verschiedene Generationen vertreten. Für eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft ist es jedoch unerlässlich, sich mit den Unterschieden und Gegensätzen auseinanderzusetzen und sie aktiv in die Unternehmenskultur einzubeziehen.

Dieser Artikel widmet sich dem Thema ,,Recruiting Generation Z‘‘ und beleuchtet die Unterschiede, die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie die sich daraus ergebenden Chancen für Unternehmen.

 

Welche Jahrgänge die Generation Z umfasst

In Unternehmen sind derzeit Mitarbeiterinnen aus vier verschiedenen Generationen vertreten:

• Babyboomer (1946 – 1964)
• Generation X (1965 – 1979)
• Millennials (1980 – 1994)
• Gen Z (1995 – 2010/2012)

Es gibt unterschiedliche Definitionen für die Gen Z, die sich zwischen 1995 und 2010 sowie zwischen 1996 und 2012 bewegen. Das Alter der Gen Z am derzeitigen Arbeitsmarkt beträgt etwa 16 bis 29 Jahre und sie werden 2025 etwa 27% der Arbeitskräfte und ein Drittel der Weltbevölkerung ausmachen. (Quelle: Forbes.com) Die Vielfalt dieser Altersgruppen spiegelt sich in unterschiedlichen Werten, Arbeitsmoralen und Arbeitsplatzmerkmalen wider. Um alle Mitarbeiterinnen unterschiedlichen Alters zu motivieren, langfristig zu binden und ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu fördern, ist es entscheidend, sich mit den unterschiedlichen Generationen auseinanderzusetzen.

Diese Generation ist in einer Ära aufgewachsen, in der die allgegenwärtige Nutzung von Technologie einen wesentlichen Bestandteil des täglichen Lebens darstellt. Dazu gehören beispielsweise die Nutzung von sozialen Medienplattformen, die Online-Kommunikation über Messaging-Dienste, die Verwendung von Apps für verschiedene Zwecke sowie die Zugänglichkeit von Informationen und Unterhaltung über das Internet.

 

Die Generation Z und der Arbeitsmarkt

Die Generation Z sieht sich auf dem Arbeitsmarkt mit verschiedenen Herausforderungen und Vorurteilen konfrontiert. Dass einige Arbeitgeber und auch Arbeitnehmer Vorurteile gegenüber jungen Arbeitnehmern hegen, zeigt sich in der Vielzahl von Büchern und Initiativen zur verbesserten Kommunikation mit der Gen Z oder Diskussionsrunden in öffentlichen Foren wie LinkedIn und anderen Plattformen. Stereotypische Vorurteile und Aussagen können sich negativ auf die Einstellungschancen dieser Generation auswirken. Darüber hinaus könnten Hürden wie mangelnde Berufserfahrung und die Notwendigkeit einer Anpassung an die Arbeitswelt auftreten.

Allerdings bieten sich auch zahlreiche Möglichkeiten und Chancen für die Gen Z. Ihr technisches Verständnis und ihre Fähigkeiten im Umgang mit moderner Technologie können für Unternehmen von großem Vorteil sein. Darüber hinaus sind sie oft innovationsfreudig und können neue Ideen und Perspektiven einbringen.

Es ist jedoch wichtig, die damit verbundenen Risiken zu beachten, wie beispielsweise eine mögliche Unbeständigkeit oder Fluktuation aufgrund anderer Erwartungen und Ansprüche der Gen Z an ihre Arbeitsumgebung. Es ist daher entscheidend, eine ausgewogene und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen dieser Generation als auch den Anforderungen des Unternehmens gerecht wird.

Die Merkmale und Eigenschaften der Generation Z 

Die Gen Z hat oft eine andere Erwartung an ihre Arbeitsumgebung, die sich von früheren Generationen unterscheidet. Dies könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass sie in einer Zeit aufgewachsen sind, in der technologische Fortschritte einen großen Einfluss auf ihr tägliches Leben hatten. Sie sind es gewohnt, eine hohe Geschwindigkeit des Informationsaustauschs, ständige Konnektivität und die Verfügbarkeit von Ressourcen in Echtzeit zu erleben.

Als Ergebnis dieser Erfahrungen erwarten sie oft eine Arbeitsumgebung, die ähnliche Eigenschaften aufweist: eine schnelle und effiziente Kommunikation, flexible Arbeitsmöglichkeiten, die Nutzung modernster Technologie und eine Kultur der Innovation und des Wandels sowie einen guten Verdienst. Sie suchen nach einem dynamischen Arbeitsumfeld, das ihnen ermöglicht, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erlernen. Die Generation Z schätzt oft eine offene und transparente Kommunikation sowie ein hohes Maß an Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten und -orte.

Diese Erwartungen könnten darauf zurückzuführen sein, dass die Gen Z in einer Welt aufgewachsen ist, in der sie ständig Zugang zu Informationen und Optionen hatte. Daher suchen sie nach Arbeitsplätzen, die ihren Bedürfnissen und Vorstellungen entsprechen und ihnen ermöglichen, ein ausgewogenes und erfüllendes Arbeits- und Privatleben zu führen.

Jedoch birgt diese Erwartungshaltung auch Herausforderungen für Arbeitgeber, insbesondere in Bezug auf die Schaffung einer Arbeitsumgebung, die den Anforderungen der Gen Z gerecht wird, ohne dabei die Produktivität und Effizienz zu beeinträchtigen. Ein weiterer Nachteil könnte darin bestehen, dass die Gen Z aufgrund ihrer hohen Erwartungen möglicherweise schneller unzufrieden wird und häufiger den Arbeitsplatz wechseln möchte.

 

Die Arbeitsmoral der Gen Z und ihre Anforderungen an Arbeitgeber 

Die Arbeitsmoral der Generation Z ist geprägt von einem starken Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit und Flexibilität in der Arbeit. Sie legen Wert auf klare Kommunikation, regelmäßiges Feedback und die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung.

Positiv ist, dass diese Generation oft hohe Anforderungen an den Arbeitsmarkt und Arbeitgeber hat, was zu einem strebsamen und ambitionierten Arbeitsstil führen kann. Sie sind bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Jedoch könnten hohe Erwartungen und ein starkes Bedürfnis nach Flexibilität auch zu Unzufriedenheit führen, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden. Außerdem könnten die Gen Z-Mitarbeiter dazu neigen, häufiger den Arbeitsplatz zu wechseln, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse nicht angemessen berücksichtigt werden.

Häufig wird darüber über die Einstellung zur Arbeit debattiert, dass die Gen Z nicht arbeiten möchte, die 4-Tage-Woche ausschließlich befürwortet und nur Remote arbeiten möchte. Diese stereotypische Darstellung entspricht jedoch nicht immer der Realität.

Die Gen Z ist durchaus bereit, hart zu arbeiten und sich neuen Herausforderungen zu stellen, wie bereits erwähnt. Ihre Bedürfnisse nach Flexibilität und Sinnhaftigkeit in der Arbeit können durch verschiedene Arbeitsmodelle erfüllt werden, und sie sind oft offen für eine Vielzahl von Arbeitsarrangements, solange diese ihren Anforderungen entsprechen und zu einem ausgewogenen Arbeitsleben beitragen.

 

Wie Unternehmen die Gen Z erfolgreich für sich gewinnen können

Um die Gen Z erfolgreich für sich zu gewinnen, sollten Unternehmen auf ihre Bedürfnisse und Vorlieben eingehen. Während flexible Arbeitsarrangements wie Home-Office und flexible Arbeitszeiten nicht für alle Arbeitsplätze, wie beispielsweise in der Produktion, umsetzbar sind, gibt es dennoch Möglichkeiten, den Arbeitsplatz interessanter zu gestalten.

Ein wichtiger Aspekt ist die Wertschätzung der Mitarbeiter und die Schaffung guter Arbeitsbedingungen und eines positiven Arbeitsklimas. Unternehmen können dies durch regelmäßiges Feedback, Anerkennung von Leistungen und eine offene Kommunikationskultur erreichen. Diese Maßnahmen wirken sich nicht nur positiv auf die Gen Z aus, sondern generell auf alle Arbeitnehmerinnen, unabhängig von ihrer Generation.

Darüber hinaus ist es wichtig, Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildung anzubieten, um das Engagement und die Motivation der Generation Z zu fördern.

Auch wenn flexible Arbeitsmodelle nicht möglich sind, können Unternehmen andere Anreize schaffen, wie beispielsweise flexible Pausenregelungen, Mitarbeitervergünstigungen oder die Möglichkeit zur Mitgestaltung des Arbeitsplatzes. Durch eine gezielte Gestaltung der Arbeitsumgebung und des Arbeitsalltags können Unternehmen dazu beitragen, dass sich die Gen Z wertgeschätzt und wohl fühlt, auch in Arbeitsbereichen, in denen flexible Arbeitszeiten oder Remote-Arbeit nicht möglich sind.

Mit gezielten Gen Z Recruiting Strategien auf Social-Media-Plattformen wie TikTok Trends und Instagram, können Unternehmen die Aufmerksamkeit der Gen Z erlangen und sie für das Unternehmen zu begeistern. Indem sie sich aktiv an den aktuellen Trends und Diskussionen beteiligen und einen authentischen Einblick in das Unternehmensleben geben, können sie das Interesse der Gen Z wecken und langfristig binden.

 

Die Generation Z für Ausbildungen begeistern und gewinnen 

Ein interessanter Einblick in die Entscheidungen der Generation Z bezüglich Ausbildungen und Studium bietet ein Blick auf die aktuellen Statistiken. Während etwa 70% der Gen Z sich für ein Studium entscheiden, wählen rund 30% den Weg einer Ausbildung oder Lehre.

Diese Zahlen verdeutlichen den hohen Wettbewerb zwischen den Unternehmen, um die Aufmerksamkeit und das Interesse der Gen Z für Ausbildungen zu gewinnen. Unternehmen müssen daher langfristig umdenken und innovative Strategien entwickeln, um die Attraktivität von Ausbildungen und Lehren zu steigern.

Ein mögliches Mittel hierfür könnte die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram sein, um gezielt auf die Gen Z zuzugehen und sie für Ausbildungen und Lehren zu begeistern. Durch kreative und ansprechende Inhalte können Unternehmen das Interesse der Gen Z wecken und sie über die vielfältigen Möglichkeiten informieren, die eine Ausbildung oder Lehre bietet.

Es ist wichtig, dass Unternehmen die Bedürfnisse und Vorlieben der Gen Z bei der Gestaltung ihrer Ausbildungsprogramme berücksichtigen und ihnen attraktive Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Durch eine gezielte Ansprache und ein umfassendes Angebot können Unternehmen langfristig talentierte Azubis gewinnen und binden.

Hier erfahren Sie mir zum Thema Recruiting von Auszubildenen.

Wird die Gen Z die zukünftige Arbeitswelt verändern? 

Die Generation Z hat, ähnlich wie ihre Vorgängergenerationen, die Möglichkeit, die Arbeitswelt zu verändern. Veränderung und Anpassung sind grundlegende Aspekte, die Unternehmen benötigen, um langfristig am Markt zu bestehen. Die Generation Z bringt bereits jetzt ein Umdenken in die Arbeitswelt ein. Einige begegnen diesem Wandel mit Unverständnis, während andere Unternehmen neugierig sind und es ausprobieren. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Vier-Tage-Woche, über die bereits 2010 Startups, aber auch große Tech-Unternehmen diskutierten. Im Jahr 2019 testeten Unternehmen wie Microsoft in Japan und viele andere weltweit die Vier-Tage-Woche, mit bisher positiven Ergebnissen. Eine britische Studie zeigt, dass in einem sechsmonatigen Test 61 Unternehmen die Vier-Tage-Woche eingeführt haben, oft mit voller Lohnkompensation. Die Ergebnisse waren eindeutig: Mitarbeiter waren weniger gestresst, zufriedener und gesünder. Die Anzahl der Fehltage verringerte sich um 63 Prozent. (Quelle: Tagesschau.de)

Veränderung ist grundsätzlich nicht unbedingt etwas Schlechtes, und neue Anforderungen an den Arbeitsmarkt sowie an die Arbeitgeber können sich insgesamt positiv entwickeln. Durch den rasanten technologischen Fortschritt und innovative Arbeitsmethoden können wir einer spannenden Zukunft entgegenblicken. Traditionen und Werte sind ebenso wichtig wie Fortschritt und Anpassung an die Umwelt.

Eine wertvolle Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Generationen kann ebenfalls zu positiven Entwicklungen führen. Es ist wichtig, sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte dieser Zusammenarbeit zu beleuchten. Während unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen einen wertvollen Beitrag zur Innovation und Kreativität leisten können, können auch Konflikte und Missverständnisse auftreten, die die Zusammenarbeit erschweren. Es ist entscheidend, diese Herausforderungen anzuerkennen und konstruktive Wege zu finden, um von der Vielfalt der Generationen zu profitieren.